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Sonntag, 26. Februar 2012

Beitrag von Schoko - Der ungewöhnliche Ausflug

Ich hatte heute irgendwie spontan den Drang verspürt, mich an einer Fortsetzung der WG-Geschichte zu versuchen. Und es tippte sich erstaunlich flüssig. Nach der geringen Kreativität in letzter Zeit hat mich das ehrlich überrascht :-)

„Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da?
Habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar.

Wir schwingen unser linkes Bein behände aus dem Bett,
Der Bettvorleger gibt uns Schwung bis direkt vors Klosett.
Und wo wir schon mal da sind, da bleiben wir auch hier,
Uh, fertig ... wo ist das Papier?“

http://www.youtube.com/watch?v=X94ZM-paqIc

Aufwachen!

Die SNACKS-WG wurde an einem sonnigen Montag morgen ziemlich früh aus der Nachtruhe geholt. Dabei wiederholte Schokokäse laut rufend aus dem WC die letzte Frage dieses musikalischen Weckgeläuts.
„Im Schrank unterm Waschbecken! Und jetzt nerv uns nicht mit diesem Mist, sondern lass uns weiterpennen, Schoko!“, ertönte es aus Chrissys Zimmer. „Lass nur, Schoko“, meinte Science-Guy, „man kann auch im wachen Zustand schöne Zeit im Bett verbringen.“ Das rief Aya auf den Plan: „Aber nicht wieder so laut – dann dreh lieber gleich lauter, Schoko“, kreischte sie. Dieser gehorchte ihr nur zu gerne.
„Wer musste ihm zu Weihnachten auch eine Funk-Fernbedienung schenk..?“, rief Nunu, die gerade schlaftrunken aus ihrem Zimmer torkelte. Den Rest verschluckte sie, weil ihr soeben bewusst wurde, dass sie daran nicht gerade unschuldig war. Und so ergänzte sie: „Aber so hat es auch sein Gutes und übertönt diese grässlichen Liebeleien.“ – „Da moppert grad die Richtige, antwortete Schokokäse, mittlerweile aus der Küche.

Auch Koibri war mittlerweile aus dem Standby-Modus erwacht und folgte ihm aufgebracht: „Schoko, wenn das nicht sofort aufhört, dann setzt es was.“ – „Ach menno, keiner weiß mehr deutsche Wertarbeit zu schätzen“, schmollte Schokokäse ironisch, der sehr wohl um die berechtigte Kritik wusste. Aber es half eben nur die Holzhammermethode, um am Wochenende die gesamte WG einigermaßen zeitig aus den Federn zu bekommen.

„Ach ja?“ fragte Koibri „Dann setzt es eben gleich was. Und zwar ich mich auf deine Anlage. Dann sehen wir ja, welche deutsche Wertarbeit sich durchsetzt.“ – „Durchsetzt, hihi“, grinste Schoko über diesen unfreiwilligen Wortwitz. – „Lach du nur. Dir wird das Lachen noch früh genug vergehen.“ – „Mach du nur. Ich könnte dir eh nie böse sein.“, entgegnete er mit einer tiefgründigen Sehnsucht in den Augen. – „Kuck nicht so, Schoko. Sonst setz ich mich wirklich noch. Aber dann auf dich.“ – „Au ja!“ Auf sein schelmisches Grinsen wusste sie nur noch resigniert mit den Augen zu rollen.

Frühstück

Es war kein normaler Montagmorgen. Alle SNACKS hatten sich freigenommen. Trotzdem kamen alle ziemlich zeitig aus ihren Betten. Es stand ein Ausflug an. Ein ziemlich ungewöhnlicher. Schokokäse hatte der WG einen sehr ungewöhnlichen Tag ermöglicht, der selbst den größten Morgenmuffel dank Vorfreude (oder war es bei manchem einfach Lampenfieber?) nach einer eher unruhigen Nacht früh aufstehen ließ.
Als Science-Guy und die restlichen Mädels in der Küche eintrudelten, war Schoko noch dabei, den Frühstückstisch vorzubereiten. Koibri saß am Tisch und ließ es untätig geschehen. Nach der bisherigen Kommunikation wollte sie ihm nicht weiter unnötig ins Gehege kommen.

Aya sah, wie die zwei momentan also ohne große Beachtung miteinander umgingen: „Seid ihr immer noch nicht weitergekommen?“ – „Wieso, Schoko ist doch fast fertig, den Tisch zu decken?“, fragte Koibri, unwissend der wahren Bedeutung dieser Frage. Nunu drückte es deutlicher aus: „Womöglich gäbe es für ihn eine attraktivere Alternative, die er lieber decken würde.“ – Koibri riss die Augen auf: „Nu… Nu… Nunu! Jetzt auch du? Aus deinem Munde hätte ich das nicht erwartet. Hat dir das vergangene Wochenende etwa nicht gereicht?“

Nunu philosophierte: „Was ist schon ein Wochenende im Verhältnis zur Lebenszeit?“ – Chrissy ergänzte aus ihrer Erinnerung: „Das ist wie ein Wimpernschlag im Vergleich zu einer ganzen Woche. Ein Hauch von einem Nichts.“ – Da mischte sich Aya ein: „So wie deine Dessous? Da würde selbst ich mir beim Vernaschen freiwillig Zeit lassen. Aber was ist das für ein blöder Vergleich? Es bleibt ja schließlich nicht bei einem Wochenende, Nunu. Er … äh … Es kommt ja immer wieder und wieder. Und um zum Vergleich zurückzukommen: Zig Wimpernschläge von Chrissy für mich würden mir die Zeit dazwischen vollkommen unbedeutend erscheinen lassen … außer natürlich, ich kann diese mit meinen ‚Kindern‘ verbringen“, rettetet sie gerade noch den Haussegen der WG.

Chrissy beschränkte ihre Reaktion auf das Rotwerden und machte einen großen Bogen um den Tisch – hin zum Kühlschrank, um demonstrativ das Angebot um Streichwurst und Aufschnitt zu ergänzen. „Ach stimmt, wir müssen ja aufpassen, dass du uns nicht vom Fleisch fällst“, entgegnete Schoko mit einem breiten Grinsen. „Aber nicht zu viel, sonst weiß ich mir wirklich nicht mehr zu helfen“, meinte Aya.

„Genau“, erwiderte Schoko, „und nun setzen wir uns alle brav an den Tisch. Ich möchte nicht umsonst alles hier vorbereitet haben. Außerdem haben wir einen langen Tag vor uns. Dafür sollten wir gut gestärkt sein.“. Nun hatte auch Koibri ihre Sprache wiedergefunden: „Dann reicht es ja, wenn Schoko und Chrissy frühstücken.“ Science-Guy versuchte, schnell das Thema zu wechseln, um Chrissys Laune zu entlasten:„Wie du nur so frisch und gut gelaunt sein kannst, Schoko. Wie früh haben wir es? Und wann bist du letzte Nacht ins Bett gekommen? Hast du überhaupt geschlafen?“ „Reden wir nicht darüber“, antwortete dieser schlicht.

Der Blick auf die Uhr ermahnte die WG-Bewohner auch dazu, ihr Sprücheklopfen einzustellen und sich denjenigen Leckereien zu widmen, die über den Magen dem Körper zugute kamen. Es stand wirklich noch ein langes Programm auf dem heutigen Plan. Aber die Freude führte in den SNACKS für einige Euphorie.
Und so tickte die Uhr zwar stetig, jedoch nicht so schnell wie das Herzklopfen dieses verschworenen Sechserpacks. Was bevorstand, wie sich dies entwickelte und wie es ausging – dazu in einem eigenen Beitrag.

Samstag, 24. Dezember 2011

Die WeihnachtsSNACKS!

Gastauftritt: Kazi

Name: Christina
Nickname: Kazi
Blog: http://kazihasi.blogspot.com/
Alter: 24
Augenfarbe: grün-braun
Haarfarbe: dunkelbraun

Beschreibung:
Freundin von Chrissy, die sich gerne im Club „SN“ mit ihr trifft. So hat sie auch die anderen SNACKS kennen gelernt, da Chrissy sie alle mal in den Club verschleppt hat.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Tetris!

Aya tigerte durchs Haus. Sie hielt mal wieder Ausschau nach ihren Mitbewohnern. So langsam fing sie an, diesen Mama-Job tatsächlich zu mögen. Als erstes besuchte sie Koi, die in ihrem Zimmer saß, eine Melodie vor sich hin summte und zeichnete. Aya lobte die neuen Arbeiten von Koi und verschwand dann wieder in den Flur. Dort traf sie auf Nunu, die gerade Wäsche machte und dabei ebenfalls gedankenverloren vor sich hin summte. Aus dem Bad drang Svens Stimme… er duschte gerade und lies dabei lautstark eben diese Melodie erklingen. Nun hatte auch Aya einen Ohrwurm. Woher kannte sie diese Melodie nur? Sie ging nach oben, um nach den zwei verbliebenen Mitgliedern der WG zu schauen. Und sie fand die beiden schließlich in Chrissys Zimmer, auf dem Boden gegen die Wand gelehnt hockend und im Einklang eine Melodie summern. „Was zum???“ murmelte Aya kopfschüttelnd, als sie die beiden erblickte.

Gedankensprung – Was zuvor geschah.

Schoko und Chrissy hockten in Chrissys Zimmer und unterhielten sich. In letzter Zeit verstanden sich die beiden recht gut, auch wenn sie unverkennlich zwei ganz verschiedene Charaktere waren.

Schoko: „Klar. Wenn ich was bewusst so einrichte, dass was schief gehen kann, geht’s nicht schief. Was wiederum schiefgehen ist, weil ich eigentlich wollte, dass es schiefgeht.“
Chrissy: „…“
Schoko: „Ja. Ich bin eben der Philo in unserer WG.“ seufzte er.
Chrissy: „Nee, du bist der, der traurig und verlassen in der Ecke hockt und die Melodie von Tetris summt.“ neckte sie ihn.

Schoko begann die Melodie von Tetris zu summen… „Na, ich sollte nun wirklich langsam wieder in mein Loch kriechen…“ sagte Schoko dann und wollte aufstehen. Daraufhin schaute Chrissy ihn schief an. Gegen diese Art von Stimmung war sie bei ihm mittlerweile fast resistent. (Aber leider nur fast)

Chrissy legte den Kopf in den Nacken und begann zu blinzeln. „Du willst mich verlassen??? Wie kannst du nur! Du Schuft! Hast du eine andere? Oder liegt es an mir? Bin ich zu fett???“
Schoko begann, beschwichtigend mit den Händen zu gestikulieren. „Zu fett? Fett ist gar kein Ausdruck… du bist zu dünn!“ doch Chrissy lies ihn nicht ausreden. „Dann bist du heute schon der zweite der mich verlässt! Der andere geht lieber duschen! Kannst du dir das vorstellen? … Nagut. Bleib ich eben allein. Einsam. Verlassen. In meiner Ecke. Und summe die Melodie von Tetris! Püh!“ sie schniefte theatralisch.

Schoko setzte sich wieder. „Sei mal ja ruhig und sei dir bewusst, was du bisher erleben durftest und erleben darfst!“ murmelte er und fügte dann hinzu: „Ich dagegen darf berechtigt Tetris summen! So.“ Chrissy rückte zu ihm auf und grinste wieder. „Dann summen wir eben gemeinsam die Melodie von Tetris!“

Und so summten sie, und summten… und steckten Nunu an, als sie in Chrissys Zimmer kam, um die Wäsche zu holen. Und diese steckte Koibri an, als sie aus ihrem Zimmer die Wäsche holte, und Sven, als sie ihm saubere Handtücher reichte... und nun stand Aya da und schaute kopfschüttelnd auf Schoko und Chrissy. Und begann zu summen. Verflixt. Und schon summte die ganze WG.

Freitag, 30. September 2011

Miss Propper und das Chaos

Endlich fertig, dachten sich klein Nunu und Aya noch und legten schwitzend aber sauglücklich die Wischmobbs aus den Händen. Die Bude glänzt in alter Frische, die Boden gereinigt, die Schränke abgewaschen, die Teppiche ausgeklopft und abgesaugt, jedes Eckchen, jede Fuge lupenrein sauber. Das Ergebnis von ganzen vier Tagen Arbeit lag vor ihnen. Jedes Kissen gewaschen, jedes Bett gewendet, keine Wäsche vor den Maschinen. Nichts. Nur der Garten, ja der könnte jetzt den ganzen Glanz ruinieren. Aber Aya zum Beispiel hatte doch gar keinen Grünen Daumen. Wie gut das Nunu auch noch da war! Die Pflanzenflüsterin schnappte die kleine Dicke und verschwand mit ihr, wegen dem Regen mit Gummistiefeln bestickt in den Garten. Man ist ja nicht aus Zucker! Wo gehobelt wird da fallen Späne! Regenmäntel an! Zeit für ein ordentliches Zuhause. Beete umgraben, Unkraut entfernen. Und als sie soweit waren, mussten sie noch neue Pflanzen haben. Und dann fuhren beide zum Baumarkt um den Wagen voll mit Blumen zu laden.

Währenddessen schnurrte Chrissy durch die Küche, ihr neues Geschenk von einem Verehrer in den Händen, ein Dampfdrucktop voller selbstgemachtem Chili con Carne. Auf den Herd, den Topf, Herd an. Sven kam von draußen herein, brachte einen Football mit. Schmiss sich direkt in heroische Pose. „Hat hat!!“
Chrissy drehte sich vom Herd um und betrachtete den Irren. „Was wird denn das, wenn’s fertig ist?“
„Schlammfootball! Hast du Lust?


Samstag, 24. September 2011

Der Diener

Schoko schloss die Haustür auf. Er kam gerade von einer Greenpeace-Demo und war fix und fertig. Er hängte seine Jacke im Flur auf. Es war heute schrecklich windig und kalt gewesen. Man merkte ganz deutlich: Der Herbst kam. Schokos Magen knurrte und erinnerte ihn daran, dass er heute noch nichts Nahrhaftes zu sich genommen hatte. Also schlurfte er in die Küche und blieb bei deren Anblick abrupt stehen.
Auf allen Arbeitsflächen waren Obststücke und –reste wüst verteilt. Auf dem Fussboden zeichnete sich eine Spur aus flüssiger Schokolade. Auch auf der Arbeitsplatte waren verschiedene Schokoladensorten zu finden. Offensichtlich hatte sich jemand die Mühe gemacht, diese fein säuberlich zu zerhacken und zu schmelzen. Oh je, dachte Schoko. Aya würde ausrasten, wenn sie diesen Saustall hier sah. Dieses Chaos konnte nur Chrissy oder Sven zu verdanken sein. Schoko ging zum Kühlschrank und nahm sich eine Bionade heraus. Er öffnete sie und machte sich auf die Suche nach seinen Mitbewohnern. Während er trank, hörte er Geräusche aus dem großen Gemeinschaftswohnzimmer. Er öffnete die Tür einen Spalt breit und spähte hinein. Dort bot sich ihm ein Bild der Götter. Die vier Mädels, Nunu, Aya, Koibri und Chrissy lagen nackt auf dem großen Sofa, jede nur mit einem dünnen weißen Leinentuch bedeckt. Halt nein. Das stimmte nicht ganz. Er blinzelte.
Da war wohl seine Fantasie mit ihm durchgegangen. Tatsächlich saßen sie in weiche weiße Wolldecken gekuschelt auf dem Sofa und unterhielten sich leise. Vor ihnen standen ein Schokobrunnen und ein reichliches Obstbüffet. Und Sven stand – in schwarze Baumwollhosen und einem weißen Hemd gekleidet – da, und fütterte die Mädels abwechselnd mit süßen Früchten. „Was zum…“ murmelte Schoko gerade, als er von Chrissy unterbrochen wurde. Sie legte den Kopf in den Nacken und säuselte: „Ach Sveheeen? Ich bin ganz verspannt. Könntest du mich wohl etwas massieren?“ – „Ja, Herrin“ kam die kurze und leicht mürrische Antwort von Sven. Aya kicherte. „Und Sveeheeen, danach könnten meine Füsschen auch eine kleine Massage vertragen!“ verkündete diese. Auch darauf antwortete Sven nur: "Jawohl, Herrin!" und begann, Chrissys Nacken zu massieren. Nunu indes blickte zu Schoko. „Sven hat ne Wette verloren.“ erklärte sie ihrem Mitbewohner. Dieser nippte lässig an seiner Kräuterlimo. „So nun weiß ich ja, was ich von euch halten soll.“ Entgegnete er trocken. „Ihr feiert hier ne Orgie, und ich bin nicht eingeladen!“

Mittwoch, 7. September 2011

Kühlschranküberfall

Sie öffnete den Kühlschrank, da zogen sich schon ihre Augenbrauen zusammen. „Meine Fresse“, nuschelte sie direkt, „passt denn hier nie einer auf das Verfallsdatum auf?“ Sie griff nach dieser bröckeligen Joghurtpappe die einen Geruch von sich gab als sei sie schon drei Wochen am verderben. Wann hatte sie den eigentlich eingekauft? Gute Frage, nächste Frage. Stand zu weit im Kühlschrank. Sie nahm die Dose heraus und warf sie postwendend in den Müll. So ein Schund. Was kochen wir denn mal heute? Ja was zum… sie griff die nächste Box heraus. Was war das? Weißer Nougat? Beschriftung? Keine. Deckel auf, schnuppern. Irks. Toll. Jemand infiltriert ihre Küche! Ab in den Müll, ohne Kompromisse. Ha.
„Fein.. dann muss ich ja doch noch mal einkaufen gehen.“ Blick umher da rief Aya ins Haus das sie mal eben weg ist.

Ohne Schokos Weg zu kreuzen betrat der schließlich das Haus, hungrig und gierig auf etwas zu essen. Kühlschrank auf – wo ist seine angedickte Sojamilch? Und der Tofu?
„Das war bestimmt der neue...“, schnaufte er, „SVEEEEEN!“

Wenn Chrissy stinkig ist

Nunu war gerade dabei, das Geschirr in der Küche einzuräumen. Aya saß am Fenster, eine Zigarette in der einen, eine Tasse Kaffee in der anderen Hand. Schoko saß in der anderen Ecke der Küche. Er hat extra viel Abstand zwischen sich und Aya gebracht, und funkelte sie immer mal wieder über seinen Laptop hinweg an. Und Koi saß am Tisch und kritzelte vor sich hin. Es hätte so ein wunderschöner, ruhiger Abend werden können, wäre da nicht das Getrampel im Haus, das knallen von Türen und gelegentliches überlautes Gezänke zu hören gewesen.
Nunu seufzte und blickte nach oben. „Was ist da eigentlich los? Die beiden waren doch bis vor kurzem noch ein Herz und eine Seele?“ fragte sie, während Chrissy die Treppe herunter getrampelt kam. Aya drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und antwortete dann: „Sven war diese Woche das erste Mal mit einkaufen dran.“ – „Und?“ bohrte Nunu weiter. Aya seufzte. „Und… er hat Chrissy´s Lieblings-Schoko-Cookie-Kellogs vergessen.“ … In dem Moment rauschte Chrissy auch schon durch die Küche. „Du bist ein Idiot, Idiot, Idiot, Idiot!“ schimpfte sie, als Sven nun ebenfalls die Küche betrat. „Als wenn das so schlimm wäre! Reg dich doch nicht so auf, verdammt! Wegen so was so einen Aufstand zu machen.“ meckerte er, als er hinter Chrissy herlief. Aya zog eine Augenbraue nach oben. „Und Sven sieht seinen Fehler nicht ein. Das schlimmste, was er bei Chrissy machen kann.“ Sven ging frustriert auf und ab. Nunu beobachtete ihn. „Naja, ich wäre auch sauer, wenn du meine Schoki vergessen hättest!“ gab sie zu. „Aber naja, es war ja auch dein erster WG-Einkauf. Da macht man eben Fehler.“ Sven gab ein komisches Geräusch von sich, was einem Grummeln sehr nahe kam. Chrissy ließ sich inzwischen auf einem Stuhl neben Schoko fallen. „Du hattest Recht. Wir hätten ihn doch in die Hundehütte stecken sollen.“ murmelte sie.

Koi´s Unschuld

Ok, das erinnert jetzt sehr an "Nunu und die nackte Wahrheit" … aber das viel mir neulich auf Arbeit ein und ich musste es trotzdem schreiben. Auch wenns nur eine kleine, seeehr kurze Scene ist :D

Koibri summte vor sich hin, als sie sich auf den Weg zum Bad machte, um die Wäschekörbe zu holen. Heute war sie dran, die Wäsche zu machen, und sie wollte diese Aufgabe möglichst schnell hinter sich bringen. In Gedanken war sie schon bei der nächsten Zeichnung, die ihr im Kopf schwebte. Sie öffnete die Tür und ging zur Waschecke, als sie bemerkte, dass es recht neblig im Bad war. Als sie sich umdrehte traf sie der Schock. Da stand Sven, ihr den Rücken zugedreht, nackt. Er stand vor der Badewanne und war gerade dabei, sich abzutrocknen. Sven hatte Koibri wohl nicht reinkommen hören.
„Yieeek!“ war der einzige Laut, den sie heraus brachte. Nun bemerkte auch Sven, dass jemand anwesend ist und drehte sich ruckartig rum. „Ehhh…“ murmelte er und schaute Koi verwirrt an. Diese kniff die Augen zu und atmete tief aus. „Ich bin unschuldig, ich bin unschuldig… ich habe nichts gesehen, ich habe nichts gesehen…“ murmelte sie wie ein Mantra vor sich her, drehte auf dem Absatz und marschierte mit zusammengekniffenen Augen wieder hinaus. Im Türrahmen hielt sie kurz inne und meinte trocken: „Verdammt, warum schließt du nicht ab??“ dann knallte sie die Tür hinter sich zu und verschwand in ihrem Zimmer.

Sonntag, 4. September 2011

Und aus SNACK wurden SNACKS!

Aya stand, mal wieder, in der Küche und kochte für die ganze Truppe, während Koibri den Tisch deckte und Schoko und Nunu sich leise unterhielten. Aya schmeckte gerade die Soße ab, als Chrissy plötzlich die Treppe herunter gehopst kam. „Ayaaaa Schatz, du musst bitte eine Portion mehr machen, Sven ist zu Besuch!“ verkündete sie, während sie durch die Küche hopste, Aya den Löffel aus der Hand nahm und ihr einen Kuss auf die Wange drückte.
Diese verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte. „Sven ist SCHON WIEDER da? Mein Gott, entweder er ist hier, oder ihr telefoniert stundenlang. Warum zieht er nicht gleich hier ein?“ meckerte sie, während Chrissy sich einen Löffel Soße in den Mund schob. Schmatzend antwortete sie: „Echt? Das ist eine klasse Idee! Sven sucht eh gerade eine neue Bleibe, weil er bald hier studiert! Danke, Aya!“ Chrissy küsste Aya nun auch auf der anderen Wange, und wollte schon wieder nach oben stürmen. Koibris Kopf schnellte in die Höhe. „Nein!! … Du kannst doch nicht… er kann doch nicht… Ich meine… haben wir da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden?“ fragte sie pikiert, und blickte hilfesuchend zu Nunu. „Also ich hab nichts dagegen!“ erwiderte diese unbeteiligt. Schoko zuckte nur mit den Achseln. „Mir ist das egal. Er kann doch in der Hundehütte schlafen…“ murmelte er. Chrissy hielt inne und überlegte. „Also Nunu sagt ja, Koibri nein, Schoko enthält sich… aber du sagst doch ja, oder Aya-Schatzi?“ Chrissy tänzelte um Aya herum. Völlig perplex antwortete diese: „Ja, ich meine, nein! … Also, aber…“ Chrissy legte ihren Kopf schräg und zog einen Schmollmund. „Ayaaa?“ sie blinzelte und bekam glasige Augen. „Jajaja schon gut! Ja, verdammt!“ stöhnte Aya, und versuchte, irgendwo anders hin zu schauen, nur nicht auf Chrissy.
„Juhuuu, also ist es offiziell! Sven zieht ein!“ verkündete sie fröhlich, und hüpfte wieder auf und ab. Koibri stand immer noch stocksteif am Tisch, das Besteck in Händen. „Aber… aber… ihr könnt doch nicht… ich mein, ihr wisst doch… ach man, was solls!“ seufzte sie dann, und wandte sich wieder dem Tisch zu, um für eine weitere Person einzudecken.

Kleine Missverständnisse

Aya war frustriert. Wirklich. Die letzten Wochen hatte sie so viele geniale Ideen gehabt... Und nun blickte sie auf das leere Blatt auf ihrem Monitor. Seit anderthalb Stunden schon. Der Cursor blinkte und blinkte. "Ach, verdammt!" fluchte sie. Wie sie Schreibblockaden hasste. Ihr Kaffee war bereits kalt und ihr Magen begann zu knurren, als hätte er nur darauf gewartet, dass sie aufgab. Nun ja, es war auch schon 19 Uhr, bemerkte sie nach einem flüchtigen Blick auf die Wanduhr. Moment. Normaler Weise wurde sie pünktlich vor den Essenszeiten von einem der WG-Mitglieder in die Küche gescheucht. Aber das war heute nicht geschehen. Und es war so... verdächtig ruhig. Also entschloss sich Aya mal nach dem Rechten zu schauen. Als sie auf den Flur trat sah sie Nunu, die vor dem großen Garderobenspiegel stand und sich schminkte. Die enge Jeans und das freizügige weiße Top standen ihr ausgesprochen gut. "Hey, was hast du denn heute Abend vor?" raunte Aya, als sie hinter Nunu trat, unauffällig auf Nunu´s Knackpo schielend. "Mr. Brot und ich gehen heute Abend aus!" verkündete diese, während sie sich mit Kajal den Lidstrich nachzog. "Soso. Und weißt du auch, was die anderen im Moment tun?" fragte Aya neugierig und lauschte ins Haus hinein. Nunu hielt sich zwei Lipgloss an die Lippen, einer pink, der andere rot, entschied sich dann aber für einen dritten, der nur zartrosa schimmerte. "Hm. Schoko sitzt in seinem Zimmer und schmollt. Koibri sitzt ebenfalls in ihrem Zimmer und schmollt. Und Chrissy hat Besuch." erklärte Nunu, während sie ihre Schminkutensilien zurück in ihre Handtasche beförderte. Aya schaute überrascht drein und fragte dann: "Warum schmollt Schoko? Nicht, dass es ungewöhnlich wäre... Aber nur so aus Neugier?"

Nun drehte sich Nunu zu Aya, die seufzend ihrem Ausblick nachtrauerte. "Schoko schmollt, weil Koi nicht mit ihm ausgehen wollte." Aya zog eine Augenbraue hoch, dachte kurznach und erwiderte: "Ah ja. Und lass mich raten, Koi schmollt, weil sie Schuldgefühle hat, oder was?" Daraufhin musste Nunu kichern. "Nein, sie schmollt, weil Chrissy Sven zu sich eingeladen hat." Aya ging mittlerweile im Flur auf und ab. "Achso, sie schmollt weil - Moment - Chrissy hat was???" bevor Nunu antworten konnte, war Aya schon auf der Treppe nach oben verschwunden. Achselzuckend machte sich Frau Brot auf den Weg zu ihrem Date.

In Chrissys Zimmer

Sven und Chrissy saßen auf der kleinen schwarzen Couch und unterhielten sich. "Weißt du, dass mit Koibri renkt sich schon alles wieder ein. Du musst ihr nur Zeit geben, so sind Frauen eben. Und Koi ganz besonders. Sie kann nicht für immer sauer auf dich sein." Sven seufzte. Er blickte traurig drein und betrachtete das kleine Päckchen, dass er eigentlich für Koibri mitgebracht hatte. "Ich wünschte nur, sie würde meine Entschuldigung annehmen. Mehr erwarte ich ja garnicht." bevor er mehr sagen konnte, wurde er von Chrissy unterbrochen, die plötzlich ihre Nase in die Luft streckte und wie ein Bluthund zu schnüffeln begann. "Hast du... Hast du etwa Schokolade in dem Päckchen??" sie schnupperte erneut, während sie sich zu Sven hinüber beugte. "Oder... oder frisch gebackene Cookies??" ihre Augen fingen an zu strahlen, als sie sich über Svens Schoß lehnte, um das Päckchen zu ergreifen, dass auf der anderen Seite neben ihm lag. Sie rutschte leicht ab und in diesem Moment sprang die Tür auf, und Aya stampfte hinein. Sie blieb jedoch abrupt stehen, als sie das Bild betrachtete, das sich ihr bot. Chrissy hing halb über Sven und hatte sich an sein Shirt gekrallt, um nicht abzurutschen. Dieser lief hochrot an, als er Aya erblickte, die widerrum den Rückzug antrat. " ´tschuldigung... ich wollt euch nicht - bei was auch immer - stören..." murmelte sie und knallte die Tür hinter sich zu. Chrissy hingegen zuckte, mittlerweile auf Svens Schoß sitzend und den Mund voller Schokolade, nur mit den Achseln und fragte unschuldig: "War was?"

Donnerstag, 1. September 2011

Aya und ihr Edding

Es war kurz nach 5 Uhr morgens und vor der WG begann dieser dumme, schrecklich verzerrt klingende Hahn zu krähen. Koibri streckte und reckte sich, gähnte herzhaft und schlurfte dann ins Bad. Dort putzte sich die Zähne und zog sich schnell etwas über. Sie war ziemlich hungrig, also schaute sie nicht erst in den Spiegel, sondern ging direkt in die Küche. Nunu saß am Küchentisch, eine Tasse Kaffee in der Hand, die Morgenzeitung in der anderen, und blickte auf. „Morgen!“ summte Koibri und ging zum Kühlschrank. Nunu prustete los und verschluckte sich dabei an ihrem Kaffee. „Was ist denn jetzt los?“ fragte Koi, als sie sich zu Nunu an den Küchentisch setzte. Diese hustete und winkte ab. In dem Moment kam Chrissy rein, sah Koi, und brach in schallendes Gelächter aus. „Was zum… ?“ murmelte Koibri, total verwirrt von den Reaktionen ihrer Mitbewohnerinnen. Als Chrissy sich beruhigt hatte, nahm sie von der Anrichte einen kleinen Spiegel und reichte ihn Koibri mit den Worten: „Heut schon mal dein Gesicht betrachtet?“
Das tat Koi nun auch, und entdeckte einen dicken, mit Edding aufgemalten Schnurrbart. „Das ist doch… verdammt… Ayaaaa!“ quieckte sie, und rannte die Treppe hinauf.
Aya hörte Koibri´s Schrei bis in ihr Arbeitszimmer und fing an leise zu kichern.

Donnerstag, 28. April 2011

Ayas perfektes Dinner

Ich glaube mittlerweile hat jeder schon mal Das perfekte Dinner auf Vox gesehen und einige werden in Gedanken schon durchgegangen sein, was sie servieren würden, wenn sie an der Stelle der Kandidaten wären.
Eigentlich ist das ja eher was für meinen Blog statt für SNACK, aber da wir hier von Gedanken reden, wären meine Gäste an der Stelle nämlich auch Koi, Chrissy, Nunu und Schoko. Und damit meine Freunde, beginnt das Perfekte Dinner:

Gäste: Die Gäste sind Nunu, Koi, Chrissy und Schoko. Dank der Hellsicht weiß der Rest der Welt das Schoko Halb Veganer, halb Vegetarier ist und auf Fleisch verzichten möchte. Während die vier zusammensitzen und grübeln, wie es wohl werden wird und was zur Hölle das für ein Kalorienreiches Menü ist, geht Aya einkaufen.

Menü:

Aparativ: Frischkäse-Oliven-Canapés und ein Coktail (Überraschung!)

Vorspeise: Scharfe Mitternachtsuppe mit Baguette
Hauptgang: Champignongulasch mit Zuckerschoten auf Reis
Dessert: Erdbeer-Tiramisu

Setting: Es ist ein Ovaler (ausgezogen) Tisch aus hellem Holz, in der Mitte steht ein hübsches Bukett mit herrlichen Roten Rosen. Die Teller und Tischservierten sind Weiß, die polierten Weingläser hübsch dekoriert, das Besteck nach Benimm angeordnet.

Das perfekte Dinner:
Die Gäste treffen nach und nach ein, werden von Aya allesamt an der Tür empfangen und quer durch die Wohnung in Wohnzimmer geschickt, je nach Zeit auch begleitet. Die größtenteils schon fertigen Gänge brodeln den Moment des gemeinsamen Anstoßens gefahrlos in der Küche. Schoko merkt noch mal an das er kein Fleisch isst, was Aya tatsächlich schon wieder vergessen hatte und während sie mit dem umwerfen des Menüs kämpft erkundigt Koi sich dezent zum ersten mal nach der voraussichtlichen Kalorienmenge. Chrissy verliebt sich in die Canapés und Schoko fragt ob die auch wirklich in Ordnung sind, worauf Aya nur unsicher nickt und schnell in die Küche rennt um dezent zu verzweifeln.

Vorspeise: Aya nimmt für Schoko das Fleisch aus der Suppe, bezweifelt aber das es reichen wird. Stattdessen wird sie ihm einen einfachen grünen Salat mit Essigdressing vorsetzen. Die Köpfe der Gäste werden Rot, es wird gefragt ob es in der Wohnung einfach nur warm war oder ob es an ihnen liegt. Die Wohnung wird verlieren. Aya reicht viel Baguette herum, versichert es sei Sahne in der Suppe und serviert zu der Suppe einen feinperligen Weißwein den keiner trinken wird, weil er das brennen nur verschlimmert. Schließlich bietet sie reihum Milch an, Schoko wird die Augenbraue der Skepsis heben und Aya in Tränen ausbrechen.

Setting: Die Gäste durchsuchen die Wohnung während Aya in der Küche dabei ist die Teller anzurichten. Chrissy wird versuchen die Katzen aus der Wohnung zu schmuggeln. Nunu und Koibri diskutieren über die Gedankenlosigkeit Diäthaltenden so ein Essen aufzutischen. Schoko kommt in die Küche und will nachsehen ob auch alles mit rechten Dingen zugeht, bis Aya ihn daraus verbannt.

Hauptgang: Der Teller ist schön angerichtet, sie beobachtet unsicher Schokos Gebärden aufgrund dieser Speise und hofft das er bemerkt das es absolut Fleischlos ist. Auch für alle anderen. Sind nur Pilze. Und Frischkäse. Er wird es nicht bemerken, hoffte sie und ließ die Leute in Ruhe essen. Es wird zum dritten mal nach den Kalorien gefragt die Aya entfallen sind.

Setting: --

Dessert: Das Tiramisu wird in einer Schüssel angerichtet gebracht, aus der sich die Gäste selbst bedienen können. Jeder hat eine leere Schale vor sich stehen und kann die menge selbst bestimmen. Ayas Fingernägel sind restlos abgeknabbert als sie Schokos entsetzen Blick begegnet, und er fragt ob das wirklich Sahne oben auf ist. Schließlich steht sie auf und holt dem Hahn im Korb einfach nur eine kleine Schale Erdbeeren ohne alles. Es wird schon wieder nach den Kalorien gefragt, was Aya diskret überhören wird. Als Getränk gibt es einen Rum-Erdbeer-Coktail. Taxis sind bestellt.




Kurz nach dem zweiten Schank des Erdbeercoktails werden lauter insider phrasen um sich geschmissen bis die Nachbarn klopfen und brüllen man solle aufhören auf dem Balkon nach Ebbelwoi zu schreien.

Die Party geht zu Ende. Koi und Nunu nehmen sich vor einen oder zwei Tage zu fasten und viel Sport zu treiben. Chrissy reibt sich zufrieden den Bauch und fragt ob sie noch von dem Dessert was mit nach Hause nehmen darf. Schoko wird noch gar nicht gehen wollen und Aya sitzt in der Küche und weint.

Mittwoch, 20. April 2011

Schöner Traum

Aya schob ihren Hintern voraus durch die Tür, wackelte im Takt der durchs Haus schallenden Musik mit eben jenem, zog den Staubsauger hinter sich her und sang auch noch – so grässlich wie möglich – das Lied mit. Warum man hier ständig selbst sauber machte? Nun man ist ja Mama in Spe oder wie auch immer man deas nennen wollte – außerdem war ihr danach die Welt mit mächtigen Kurven und Schlechter Gesangsstimme zu nerven. Es hatte etwas für sich so durchs Haus zu trudeln – vor allem wenn man da zwei Mies gelaunte Diätleute irgendwo sitzen hatte, einen Schoko der sich gerade an einem Telefongespräch mit einem seiner Verwandten erfreute und einer Chrissy die sich Eis in den Schlund schaufelte und sich auch noch dran erfreute – ganz zum Gegensatz zu den Diätwütigen.

„Diäten“, dachte Aya just in dem selben Moment, „verstehe ich nicht.“ Wassereimer gefüllt, Reinigungsmittel dazu, Wischmopp geschnappt und zu den genialen Liedern der Achtziger durchs Haus feudeln. „Wenn man sich zu dick findet, nimmt man ab. Und man erfreut sich an jedem verlorenen Kilo und motzt nicht dauernd rum wie fett man ist oder jammert das alles schwabbelt. Kein Wunder das die Leute Diäten hassen – die sind nämlich nur dafür da, an sich freundliche und glückliche Menschen in motzende Kalorienzähler zu verwandeln. Ohne Jammern geht da wohl nicht. Und genau deswegen nehme ich stetig ab, und achte nicht drauf was ich wie und wann esse. Bewegung hilft eine Menge.“
Chrissy blinzelte. Wie war das? Selbstgespräche? „Meintest du mich?“
Koibri und Nunu mürrisch daneben und teilten sich eine In-drei-tagen-sechs-pfund-verlieren-Fachzeitschrift.
Aya blieb stehen. „Genau, dich meinte ich. Hier!“ Sie drückte ihr den Wischmopp in die Hand. „Ich hab gesagt du sollst zu ende wischen.“
„Eh…“, Chrissy stellte das Eis zur Seite und nahm den Mopp in Empfang und feudelte weiter, während Aya einfach den Platz einnahm und sich das Eis krallte.
„Weißt du, ich hab ne Menge Leute mit meinem Format abnehmen sehen. Manche haben es geschafft auf ihr Ideal zu kommen.. ich rede da von vierzig, fünfzig, auch sechzig Kilos die da aus dem Leben entlassen wurden. Und ich sage dir, jeder von diesen neugeborenen Grazien hat kein Leben mehr. Okay sie passen in Größe achtunddreißig, vielleicht vierzig, vielleicht sechsunddreißig – auch schon gesehen, aber glaubst du, du kannst die heute noch fragen ob die in die Stadt gehen wollen, auf ein Eis, Waffeln und oder Eiskaffee? Pustekuchen! Früher hast du ein lächeln bekommen und vielleicht ein zartes, nein heute nicht oder ein ja gerne und jetzt wo sie so sind wie sie sind, wird der Blick entgeistert und du kannst schon sehen wie sie innerlich damit hadern dir eine Freundin zu sein oder ihrem Bauch. Da schiebt sich bei denen der Kalorienrechner vor die Augen und bevor du eine Antwort bekommst weißt du schon, allein der Gedanke an Sahnigen Eiskaffee lässt den armen Rechner platzen. Du bekommst ein mürrisches Nein – oder noch besser, einer dieser Blicke der dir sagen soll: Ja, so siehst du auch aus, Wabbelmonster.“
Chrissy blinzelte erneut, ließ den Mopp fallen und schnappte sich ihr Eis wieder. Koi und Nun warfen die Zeitschrift weg und stürzten sich auf das Eis von Chrissy.

Und Aya? Die erwachte aus ihrem echt schönen Traum.

Dienstag, 5. April 2011

Nunu wird paranoid

Nach dem für sie sehr peinlichen Erlebnis mit Schoko nach der Dusche wollte Nunu auf Nummer sicher gehen. Da Chrissy sich mal wieder gekonnt vor dem Waschen gedrückt hatte, kramte sie die komprimierten, mit Wollmäusen versehenen Wäscheberge unter Chrissys Bett hervor. Das Augenrollen konnte sie sich nicht verkneifen. Aber es lohnt nicht zu schimpfen. Denn Nunu hat es aufgegeben, sich über gewisse Meister der Arbeits-Verdrängung zu ärgern. Da hätte sie bei manchen Mitbewohnern auch viel zu tun.
Auch heute Nacht hatte wieder ein gewisser Jemand vergessen, seinen angekokelten Suppentopf zu reinigen. Nicht mal etwas Wasser zum Einweichen war drin. Aber darum kümmert sie sich später. Jetzt erst mal etwas lernen, dann sporteln und am Nachmittag warteten zwei Vorlesungen. Parallel dazu konnte musste sie die Wäsche machen... Juhu, Physik steht auf der Tagesordnung.

[Hier stünde eigentlich ein Exkurs zum Thema der Hubble-Konstanten, da dies jedoch für den normalen Leser für unerheblich erachtet wurde, folgt ein gewisser Zeitsprung]

Der Trockner sollte nun auch mit dem ersten Handtuchberg fertig sein. Nunu freute sich auf ihre wohl verdiente Dusche. Beim BBP-Programm hat sie sich gänzlich verausgabt. Wie immer. Dann kann es ja los gehen. Bei so vielen Handtüchern kann mir heute auch nichts passieren. Dachte sie.
Eilig schlüpfte sie aus den verschwitzten Trainingsklamotten und warf die Dusche an. Nunu genoss es, wie das kühle Nass über ihren aufgeheizten Körper lief. Gedankenverloren wusch sie sich.
Sie träumte von einem jungen, attraktiven Mann. Auch er duschte. Allerdings unter einem Wasserfall. Mein Traum - also gehört er mir. Sie lief langsam, aber bestimmt auf ihn zu. Er kam ihr entgegen und umfasste sie gleich um die Hüften. Er setzte zum Kuss an...

"Und vergiss die Ohren nicht" schallte es giggelnd aus dem Flur.

Nunus Traumwolke verpuffte. Da war es wieder. Dieses Augenrollen. Allerdings brummelte Nunu diesmal dabei und ihr Hals wurde rötlich. Die Dusche war somit abrupt vorbei. Sie nahm sich gleich zwei Handtücher und rubbelte sich vorsichtig trocken. Das kleinere Handtuch zu einem überdimensionalen Turban aufgetürmt, beäugte sie kritisch ihren nackten Körper. Da ist wohl etwas Bodylotion nötig. Beherzt griff sie zu dieser und begann, sich einzucremen. Plötzlich knackste es aus der Richtung des Fensters. Nunus Blick ging sofort in diese Richtung.
Schoko stand mit weit aufgerissenem Mund am geöffneten Fenster und erstarrte.

[...]

Chrissys nächtliche Streifzüge

Es war stockdunkel draußen, doch Aya saß noch an ihrem Schreibtisch. Sie war vertieft in ihre neuste Geschichte, als sie plötzlich einen starken Geruch nach verbranntem wahrnahm. Sie ging hinaus auf den Flur, um der Sache auf den Grund zu gehen. Der Geruch kam eindeutig aus der Küche. Sie stieß die Tür auf, und wurde von einer dicken Qualmwolke erfasst. Aya hustete und wedelte mit den Händen, um etwas sehen zu können. Inmitten des Rauches erkannte sie Chrissy - in einen schwarzen Badenmantel gehüllt und mit pinken flauigen Hausschuhen an den Füßen. Sie stand vor dem Herd und rührte kräftig in einem Topf. "Was.Zum.Teufel.Tust.Du.Da??" fragte Aya und warf einen Blick in den Topf. "Ich koche mir Suppe." antwortete Chrissy kurz. Aya blickte auf die Uhr. "Nacht. Halb 3. Nachts halb 3 kochst du dir Suppe?" Aya glaubte nicht, was sie da sah. Das konnte nur ein schlechter Traum sein. Chrissy drehte sich zu Aya und begann zu erklären: "Na ja ich konnte nicht schlafen, also bin ich duschen gegangen. Und davon bekomm ich doch immer so Hunger..." sie trat von einen Fuß auf den anderen und blickte Aya entschuldigend an. Sie wusste genau, das Aya ihr nicht böse sein konnte. "Okay, und warum qualmt es hier so??" Bei dieser Frage musste Chrissy schlucken. "Ehm... Naja... Ich wollte dazu eines der Knoblauch-Baguettes machen... Und... ehm..." sie Griff hinter sich und wedelte dann mit einem langen, harten Stück Kohle. "Das hat nicht ganz gekappt..." Aya griff sich an den Kopf. Das durfte nicht wahr sein. Sie seufzte und sagte dann: "Komm geh weg. Ich mach dir was richtiges!"

Montag, 4. April 2011

Nunu und die nackte Wahrheit, Teil 2

Am Abend saßen Nunu, Koibri und Chrissy am Küchentisch, während Aya Teig für ihre Spezialität, selbst gemachte Ravioli, vorbereitete. Schoko hatte sich seit dem Zwischenfall mit Nunu, von dem sie gerade berichtete, nichtmehr blicken lassen. "... und dann stand ich vor ihm... Splitterfasernackt!!! Es war ja so peinlich!" sie ließ ihren Kopf auf den Tisch sinken und seufzte. Koibri strich ihr mitfühlend übers Haar. "Er hat dich nackt gesehen? Dieser kleine Lustmolch! Der kann was erleben!" meckerte Aya und schwang das Nudelholz. Chrissy spielte unbeeindruckt mit einer Zwiebel. "Ich sags ja, immer nur Ärger mit den Kerlen. Ohne die wären wir besser dran!"

Wie es dazu kam oder wieso oder wann oder warum oder weshalb oder...

Ihr Blick glitt wie so viele male heute leer aus dem Fenster. Vor ihr die Nacht. Ein leerstehender Parkplatz. Die Reklameleuchten des Supermarkts tauchten die Umgebung in ein beißendes Neonlicht. Weiter weg der Kirchturm in einem dunkelgelben Licht, der Zeiger der Uhr ruckte auf Mitternacht. Es war kalt draußen, die klamme Luft kroch durch das geschlossene Fenster hinein. Das Licht der Kerze auf ihrem Schreibtisch flackerte und ihr Blick lag wieder auf dem Word Dokument. Neuer Absatz.

„Weißt du, meine kleine hübsche Prinzessin, das Leben und ich meine das Leben das du Leben nennst, ist nicht so wie du glaubst. Das Gute siegt nie. Nur die, die bereit sind über Leichen zu gehen, die werden Erfolg im Leben haben. Helden, wie du sie glaubst, sind erfunden worden um all die Schwachen, die mit Macht nicht umgehen können zu unterhalten. Und das bedeutet in einem einfachen Satz: Ich werde dich töten und du wirst sterben.“ Seine sonore, bald sardonisch melodische Stimme fraß sich tief unter ihre Haut, ließ jetzt nicht mehr nur das eiskalte Verlies in dem er sie gefangen hielt ihren Körper erzittern. Sollte sie hier unten sterben?

Die Tür wurde aufgeschlagen und mit großem Tara wurden zwei riesige Koffer auf den Boden abgestellt und eine wirklich sehr kleine junge Frau mit Schwarzen Haaren trat mit einem breiten Grinsen heran. Während Aya, die bald einem Herzinfarkt zu leiden hatte, aufgrund des plötzlichen Schreckens vom Stuhl plumpste.
„Chrissy?!“
„Ja,ja,ja,ja,ja – by the way – ich zieh jetzt bei dir ein.“
„What the…“

O_o;

Sonntag, 3. April 2011

Fett! O_o

Aya steht am Herd und rührt in einer echt Sahnehaltigen Suppe, als Koi und Nunu den Schauplatz betreten. Schoko der bis dahin ein Fachblatt gelesen hatte schaut auf. Chrissy sitzt beim Zwiebel schneiden, kichert immer wieder diabolisch auf schnitzt eine Voodoopuppe für ihren Ex.

Koibri (seufzend): Ich bin so fett…
Aya (entrüstet): Du bist nicht fett!
Koibri: Wohl.
Chrissy: Nyhahaha…
Aya: Nein!
Nunu: Wenn hier jemand fett ist dann bin ich das. Hat mein Arzt gesagt.

Aya murmelte was vor sich her und rührt weiter unter ständiger Zugabe von Chilischoten, während Koi und Nunu sich im Off angeregt zu unterhalten beginnen. Chrissy packt große Stricknadeln aus und beginnt die Zwiebel zu malträtieren. Spotlight auf Schoko.

Schoko: Ich mag das wenn ich nicht nur Haut und Knochen vor mir habe und vielen geht es genauso.
Aya (bejahend): Tjaha – mehr Speck, mehr Titten. Hab ich nichts gegen einzuwenden.
Nunu: Aber mein Arzt…!
Koibri: Aber meine Oberarme…!
Chrissy: Nyhahaha…
Schoko: Hab ich ein Glück das ich essen kann was ich will und ich werde nicht dicker.
Koibri: Es gibt so Momente Schoko, da hasse ich dich.
Nunu: Aufrichtig.
Chrissy: schnipp…schnapp.. nyahahaha…

Rauchen tötet Robbenbabys!

Er hustete ihr ganz offensichtlich etwas vor, womit sie sich mit einem fast hämischen grinsen bedankte in dem sie das Hüsteln nachäffte.
„Ähe ähe ähe... wir müssen alle mal sterben.“
„Aber nicht hier und heute…“
„Von einer Zigarette stirbt niemand. Es sei denn natürlich das wäre meine erste Zigarette die ich je anzünden würde um sie rauchen zu wollen, würde in dem Moment eine Schnellstraße überqueren an dem ein Frauenchor unheilvolle Gesänge posaunt, während ein zehn Tonnen Laster auf mich mit hundertachtzig Sachen zugerast kommt.“
„Nehmen wir an es ist ein Tiertransporter – also sterben von deiner ersten Zigarette nicht nur du, sondern auch der Lastwagenfahrer und etwa sechzig unschuldige Schweine. Willst du das?“
„.. du kannst einem ja wirklich alles madig machen. Ich werde Babe nicht töten“, seufzte sie und drückte die Zigarette in dem Aschenbecher aus.
„Ein erster Schritt zur Besserung“, lobte er mit einem breiten Grinsen.
„Mal halblang. Ich sagte ich werde Babe nicht töten, aber ich werde es essen.“
„….“

Nunu und die nackte Wahrheit

Das Wasser rann warm und prickelnd ihren Körper herab. Nunu war gestresst von einem langen Tag in der Uni, und gönnte sich eine ausgiebige Dusche. Die anderen waren wohl noch unterwegs, denn das Haus war leer, als sie ankam. Umso besser, ein wenig Ruhe würde ihr jetzt gut tun. Sie verließ die Dusche und wollte nach einem Handtuch greifen… Doch es war keins mehr im Schrank. „Typisch!“ dachte sie, denn Chrissy hatte diese Woche Waschdienst. Aber es war ja nicht weit bis zu ihrem Zimmer, und dort hatte sie ihr Lieblingshandtuch auf der Heizung. Also entschloss sie sich, einfach so wie sie war schnell in ihr Zimmer zu flitzen. Als sie den Gang betrat, kam Schoko die Treppe herauf. Er führte Selbstgespräche und erzählte etwas von einem mißlungenen Date… und dann bemerkte er Nunu, die stocksteif im Flur stehen geblieben war. Sie brachte vor lauter Schreck keinen Ton heraus… und lief von der Fußspitze bis zum Kopf rot an. Auch Schoko errötete, hüstelte und wandte den Blick ab. Er murmelte etwas von „´tschuldigung“ und wusste nicht, was er tun sollte. Da fasste sich Nunu, quiekte kurz und flitzte dann in ihr Zimmer. Das Knallen ihrer Tür war im ganzen Haus zu hören.